Es ist der allererste Rotwein aus Österreich der von mir 20 von 20 Punkten bekommt! Die Farbe ist immer noch unglaublich jung. Aussen ins rubine drehend – innen schier Violett. Das Bouquet zeigt dunkle Frucht; so in Richtung Brombeeren und Heidelbeeren. Die Würze ist pfeffrig, fein mineralisch und deutet auf frisch geknackte Rosmarinzweige hin. Und da ist auch die berühmte Kombination von dunkler Schokolade und Minzespuren reichlich zu finden. Dies ist oft eine Indikation für legendäre Klasseweine. Bevor ich einen Schluck nahm, verfolgte ich ihn gut 20 Minuten lang in der Nase. Die Evolution lag im Bereich zwischen «höchst interessant bis berauschend». Unterlegt ist diese Reihburg mit Pumpernickel und schwarzen Oliven. Im Gaumen satt auftretend, was seine Konzentration dokumentiert. Die Adstringenz ist noch erheblich, hat aber die Harmonie gefunden und proklamiert ein weiteres Reifepotential. Intensives, gebündeltes nach schwarzen Kirschen schmeckendes Finale mit dramatischer Länge. Aufgrund seiner Komplexität und Grösse ist dies der allerbeste, reife Blaufränkisch den ich je im Glas hatte. Schade, dass es in anderen Teilen der Weinwelt so wenige Blaufränkisch gibt und schon gar nicht in dieser Liga. Bravo Uwe! 20/20 (René Gabriel, 12.06.2020)